Die Idee zur Firmengründung der ehemals staatlichen britischen Automarke Land Rover entstand nach dem Zweiten Weltkrieg. Zu einer Zeit, als die britische Wirtschaftslage verheerend aussah, und das Land auf neue finanzielle Mittel angewiesen war, sollte auch die Automobilindustrie ihren Beitrag zum Wiederaufbau leisten. Rover war vor Kriegsbeginn vor allem im Segment Luxuswagen tätig, wurde nun aber dazu angehalten, möglichst billig zu produzierende Massenautos zu fertigen, die sich der größte Teil der Bevölkerung leisten könnte.
Die größten Erfolgschancen sah man bei Rover dabei in der Produktion leichter Nutzfahrzeuge. Die Idee entstand bei Maurice Wilks, dem Chefingenieur bei Rover, der einen von ihm selbst gefahrenen Armee-Jeep zum Vorbild für die Entwicklung des Land Rovers nahm. 1947 war es soweit: Der erste Prototyp entstand aus zwei alten Armee-Jeeps.
Ein Jahr später, auf der Amsterdam Motor Show, stellte man das erste Land Rover-Modell der Öffentlichkeit vor. Die damals typischen Charakteristika wie der stabile Stahlrahmen und die rostfreie Aluminiumkarosserie prägen auch heute noch das Bild vom Land Rover. Entstanden sind diese beiden aber eher aus der Not heraus. Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte ein Mangel an Vielem, vor allem auch an Rohstoffen. Also suchte man nach einer Möglichkeit, das Fahrgestell so günstig wie möglich herzustellen. Stahl, nach dem Krieg enorm teuer und auch selten in der benötigten Menge erhältlich, sollte so sparsam wie möglich, am besten auch in gebrauchter Form eingesetzt werden. So entwickelte man das typische Leiterrahmen-Chassis in Kombination mit der Karosserie aus Aluminium. Dieses war nämlich in den erforderlichen Mengen lieferbar und bot zudem den Vorteil der Rostbeständigkeit – in Kombination ergab sich daraus die heute gerühmte Unverwüstlichkeit der alten Land Rover Modelle, von denen auch heute noch viele unterwegs sind.
Alle in den folgenden Jahren produzierten Serien des Land Rover (insgesamt waren es drei) blieben im Aussehen dem Urtyp treu. So ist das Markenzeichen nach wie vor die kastenartige Form, man findet den zurückgesetzten Kühlergrill, und auch die rundlichen Lampen fehlen nicht. Fortgesetzt wurde die Geschichte des Land Rover durch das neue Modell Defender.
Seit 1970 wagte sich Land Rover mit dem allradangetriebenen Range Rover wieder in das Luxussegment vor. Mit diesem Schritt, der dem Land Rover ein neues Aussehen verlieh, wandelte sich auch das Profil der Marke. 14 Jahre später wurde diese Land Rover-Serie weiterentwickelt und den Anforderungen des von der Konkurrenz (vor allem der japanischen) immer mehr belebten Marktes angeglichen. So ging er 1983 als Landrover 110 (One Ten – die Zahl steht für den Radstand von 110 Zoll), der sich zwar im Aussehen von der vorausgehenden Serie nur minimal unterschied, dessen Fahrwerk allerdings technisch verändert und weiterentwickelt worden war, in Serie. Zwei Jahre später folgte der um 20 Zoll kürzere Land Rover 90 (Ninety), kurz darauf der 127, der den längsten Radstand aufwies.
Durch den im Jahre 1989 präsentierten Discovery sicherte sich Land Rover im internationalen Vergleich endgültig die Vorrangstellung unter den Geländewagenherstellern. Erst nachträglich, um eine Verwechslung mit der Discovery-Linie auszuschließen, erhielt die klassische Land Rover-Linie mit den Modellen 90, 110 und 127 (heute 130) den Namen Defender. Auch dem 1997 vorgestellten Freelander war schon wie seinen Vorgängern großer Erfolg beschert. Nachdem die Firma einige Zeit zu BMW gehörte, war Land Rover (zusammen mit Jaguar und Volvo sowie bis Anfang 2007 Aston Martin) seit 2000 Teil der Ford Motor Company, die es im März 2008 an die indische Tata Motors verkaufte.