Die Marke Dacia ist für Rumänien ungefähr das, was Volkswagen für Deutschland ist, ein Fahrzeughersteller, dessen Fokus nicht auf absoluter Sportlichkeit, auf modernster Technik oder auf gehobene Ausstattung liegt, der jedoch Rücksicht auf die Bevölkerung mit dem kleinen Geldbeutel nimmt. Das hat im ehemals kommunistischen Rumänien auch heute noch eine weit größere Tradition als in westeuropäischen Ländern oder gar auf dem amerikanischen Markt. Dacia bietet Autos zum kleinen Preis, die jedoch ohne weiteres mit der Mittelklasse anderer Hersteller Schritt halten können.
Der Name des rumänischen Herstellers erinnert an die frühere Bezeichnung des Landes unter römischer Herrschaft, die Provinz Dakien. Das Markenzeichen, ein blaues Schild mit dem Markennamen am oberen Teil, wurde nach Änderung des Firmennamens von UAP auf die heutige Bezeichnung umgewandelt. Heute ist Dacia eine 100-Prozentige Tochter des französischen Renault-Konzerns.
Die Zusammenarbeit der Rumänen mit dem französischen Fahrzeughersteller hat eine lange Tradition. Von ihm übernahm man 1968 das Konzept des Renault 8 und erschuf den Dacia 1100. Auch der 1969 in Serie gegangene Dacia 1300 basiert auf einer Lizenz des Renault 12 und ist das am häufigsten verkaufte Auto in diesem osteuropäischen Land, fast 2 Millionen davon rollten vom Band in Pitesti. Auch die Modelle, die Ende der 70er Jahre in Rumänien auf den Markt kamen, basieren auf der Technologie von Renault. Nach einem Einbruch der Verkaufszahlen im Heimatland wegen der Konkurrenz durch westliche Gebrauchtwagen kooperierte Dacia kurzzeitig mit Peugeot, was die Entwicklung des Dacia Nova erbrachte. 1999 wurde Dacia schließlich vollständig von Renault übernommen und erhielt von nun an sämtliche Motoren aus den Werken der Franzosen. Erstmals in der Firmengeschichte wurden auch Fahrzeuge mit Dieselmotoren gebaut.
Als Renner auf dem europäischen Markt entpuppte sich schon in den 70er Jahren der Dacia Pick-Up mit zweisitziger Kabine, die bis 2006 hergestellt wurden. Auch der Dacia Drop Side mit seiner breiten Ladefläche und das Double Cab mit seiner fünfsitzigen Kabine wurden gut verkauft. 2006 mussten diese Modelle jedoch dem moderneren Dacia Logan, dem heutigen Schlachtschiff der rumänischen Firma, weichen. Dieser ist neben einigen Nutzfahrzeugen das einzig verfügbare Modell auf dem deutschen Automobilmarkt.
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